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Zuwendungsbescheid für das Freibad überreicht


Anlass war der Besuch des Staatssekretärs im Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport Stefan Sauer, der auch gleich den Bewilligungsbescheid aus dem Landesprogramm zur Badeanstaltenförderung SWIM in Höhe von 496 000 Euro für die Schwimmbadsanierung mitbrachte. Aus dem Geld hat die Stadt auch schon etwas gemacht. Das neue Sportbecken zeigt, dass der Zuschuss gut angelegt ist. Bürgermeister Heiko Siemon pries die Vorzüge der 50-Meter-Bahn, eine von nur zweien im Vogelsbergkreis.

Dort könnten Sportabiturienten ihre Prüfungen absolvieren; sportliche Schwimmer kämen eher auf ihre Kosten. Das erste Bad als Flussbadeanstalt an der Schlitz gab es schon seit 1936/37. 1976 wurde das Bad grundhaft saniert. Seitdem sind nur Reparaturen ausgeführt worden. Dadurch, dass man das Bad energetisch saniert habe und zudem für Barrierefreiheit „vom Parkplatz bis ins Becken“ gesorgt habe, sei auch eine Förderung durch den Bund ermöglicht worden.

Im jetzt fertiggestellten ersten Bauabschnitt seien 1,4 Millionen Euro ausgegeben worden, der zweite und dritte Bauabschnitt mit der Sanierung der drei kleineren Becken und der Herrichtung der Funktionsgebäude sollen 3,8 Millionen Euro kosten. „Ich finde es wichtig, gerade für den ländlichen Bereich, dass man solche Einrichtungen erhält“, erklärte Siemon.

Staatssekretär Sauer wies auf die Verschleißerscheinungen bei einem 45 Jahre alten Bad hin: Das Grundwasser drücke auf die Wände, die Risse in den Becken würden größer und die Wasserqualität sei gefährdet. Sauer nannte es „vorausschauend und klug“, das Bad in mehreren Etappen zu sanieren, um es so in den Sommermonaten offen halten zu können. Ein solches Bad sei für die Vereine wichtig; während der Corona-Zeit hätten die Sportvereine einen beträchtlichen Mitgliederschwund zu verzeichnen gehabt.

Den Sportaspekt hob auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Goldbach hervor. Es sei wichtig, dass die Menschen schwimmen lernten, auch weil jedes Jahr viele, vor allem junge Männer, in Gewässern ertrinken würden. Als schönen Nebeneffekt bezeichnete sie die nach der Sanierung gesunkenen Betriebskosten und den niedrigeren Energieverbrauch. „So ein Schwimmbad macht eine Stadt attraktiv“, schloss sie.

Dass die Stadt „ausgezeichnete Vorarbeit“ geleistet habe, bescheinigte dem Magistrat der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand. „Es kann etwas gelingen, wenn sich Stadt, Land und Bund zusammentun“, erklärte er. Denn ohne diese gemeinsame Anstrengung wäre die Sanierung wohl nicht möglich gewesen. Der Bund steuert 1 Million Euro zur Freibadsanierung bei.

Details zu Mängeln beim alten Bad steuerte ebenfalls Frank Jahn, Technischer Leiter der Stadtwerke, bei. So habe man vor der Sanierung täglich 20 Kubikmeter Wasserverlust verzeichnet; für die Reparatur von Fliesen seien 15 000 Euro jährlich ausgegeben worden. Jetzt sind die Becken vollflächig mit Edelstahl ausgekleidet worden, das sei die teuerste, aber auch die langlebigste und damit auch nachhaltigste Lösung, erklärte Jahn. Im großen Becken sorgen jetzt drei Einströmkanäle für Frischwasser; am Ende soll auch jedes Becken separat seine eigene Wassersteuerung haben. Bisher habe man alle vier Becken mit einer Ein-Kreis-Anlage versorgt.

Ein kleines archäologisches Kuriosum wurde übrigens bei der Ausschachtung für die neue Gewöhnungstreppe zutage gefördert; dabei stieß man nach Jahns Angaben auf die schon vergessene Gewöhnungstreppe aus dem Jahr 1936.

Bild & Text - Bernd Götte - Schlitzer Bote