8. Schachtenburg
Die Schachtenburg wurde im Jahre 1557 von der Witwe des hessischen Kriegsrates Wilhelm von Schachten, Elisabeth, Tochter des Junkers Werner von Schlitz, erbaut. Sowohl das mit einem Sandsteinstockwerk versehene Südhaus als auch das in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Nordhaus gehören nicht zu der alten, aus dem Mittelalter stammenden Stadtbefestigung. Das Portal der Schachtenburg vereinigt spätgotische Elemente mit Renaissance - Ornamentik und mit geheimnisvollen Symbolen. Die einfassenden Stäbe des Portals laufen am Scheitel in Ranken aus, die, sich ineinander verschlingend, eine Brezel bilden, als Zeichen der ineinander übergehenden Jahre oder auch als Sinnbild der Unendlichkeit. Die Brezel spielt im Brauchtum des Schlitzer Landes eine große Rolle, ist doch der Pate gehalten, am Neujahrstag dem Patenkind eine Brezel zu überreichen. Auch beim Kirmesumzug in Schlitz wird eine Brezel vorangetragen. Am Sockel des Portals sieht man Zeichen für Liebe, Ehe, Geburt und Tod. Ein quadratisches Sandsteinrelief rechts neben der Tür trägt die Wappen derer von Schlitz und derer von Schachten. Darüber befindet sich eine Spottmaske, ein sogenannter Breilecker, der vielleicht von einem der alten Schlitzer Stadttore stammt.
Die Schachtenburg war sehr lange Teil des „Seniorenstifts Burg Schlitz“, nachdem sie, vorher als Wohngebäude genutzt, auch eine Kapelle beherbergte, die der damals sehr kleinen katholischen Gemeinde für den Gottesdienst zur Verfügung stand.
Heute befindet sich in der Schachtenburg das Hotel "Schachtenburg".