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Stromnetzausbau des Bundes geht weiter – neue Gleichstromverbindungen geplant

Mangelnde Kommunikation mit den Kommunen

Im Rahmen des Ausbaus eines klimaneutralen Stromnetzes wurden bundesweit mögliche Trassenkorridore für weitere Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindungen festgelegt. 9 neue Gleichstrom-Maßnahmen sowie 1 Alternative sollen umgesetzt werden. Geplant ist eine Erdverkabelung.

Das Schlitzerland liegt bis auf den Stadtteil Willofs komplett in den beiden Untersuchungskorridoren Südwest-Link und Nordwest-Link, beginnend in Niedersachsen und Schleswig-Holstein und endend in Baden-Würtenberg. Diese Meldung war Gegenstand der letzten Magistratssitzung. 

Für die Untersuchungsräume wurde durch die Bundesnetzagentur im Rahmen der strategischen Umweltprüfung ein Umweltbericht erstellt. Für die einzelnen Untersuchungsräume sind mögliche Raumwiderstände ermittelt und die voraussichtlichen Umweltauswirkungen beschrieben und bewertet worden. Die Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit werden aufgefordert, im Rahmen der Konsultation zum Umweltbericht bis zum 29. Januar 2024 Stellungnahmen abzugeben. Zwischen der Bekanntgabe der Suchkorridore am 12. Dezember 2023 und der Aufforderung zur Stellungnahme bis zum 31.01.2024 liegen somit nur wenige Wochen. Die Bestätigung der Strategischen Umweltprüfung, der Präferenzräume bzw. Trassenkorridore und des Netzentwicklungsplanes soll im Juni 2024 erfolgen.

Der Schlitzer Magistrat ist über diese Vorgehensweise irritiert und verärgert. Man hätte die Kommunen bereits bei der Findung der Trassenkorridore einbinden müssen. Auch fehlen konkrete Informationen zu den ermittelten Umweltauswirkungen bezogen auf die einzelnen Kommunen. „Man gewinnt den Eindruck“, so Bürgermeister Heiko Siemon, „man will das Projekt mit aller Gewalt durch die "EU-Notfallverordnung" durchpeitschen, da die Planungen sehr zügig vorangetrieben werden.“

„Zum heutigen Zeitpunkt besteht nur die Möglichkeit“, so Bürgermeister Siemon weiter, „auf die im Schlitzerland vorhandenen Raumwiderstände (Wasserschutz-, Naturschutz-, Landschaftsschutzgebiete etc.), die ein Durchdringen mit Erdkabel erschweren oder gänzlich verhindern, hinzuweisen.“ Der aktuelle Suchradius belaufe sich auf eine Suchbreite von 5 bis 10 km.

Der konkrete Trassenverlauf werde durch TransnetBW im Februar 2024 vorgestellt. „Bis dahin heißt es abzuwarten“, so Bürgermeister Siemon abschließend.