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Seniorenbeirat beging sein 20-jähriges Jubiläum

"ALT werden ist nichts für Feiglinge"

Im Konzertsaal der Landesmusikakademie Hessen  konnte Vorsitzender Norbert Schäfer zur Jubiläumsfeier, neben den Mitgliedern des Seniorenbeirates,  Kreisbeigeordneten Kurt Wiegel (in Vertretung des Landrates) ,  den Ersten Stadtrat Willy Kreuzer, Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Dickert, den Gründer des Seniorenbeirates, Bürgermeister a. D. Hans-Jürgen Schäfer, Vertreter der städtischen Gremien, den Direktor der LMAH  und Hausherr Lothar Behounek, Vertreter vom VdK, DRK,  "Wir in Schlitz"  und der Katholischen Pfarrgemeinde herzlich willkommen heißen. Musikalisch wurde die Feierstunde von Schülerinnen und Schülern der Musikschule Schlitz, unter Leitung von Susanne Behounek, mit einem musikalischen Blumenstrauß umrahmt. Stellvertretend für alle sei hier Juliane Wahl am Klavier genannt.

21 Jahre, so Vorsitzender Norbert Schäfer, sind eine lange Zeit. Das kann man auch daran ablesen, dass nur noch zwei Gründungsmitglieder des Seniorenbeirates am Leben sind. Hier konnte Schäfer Anna Kraus persönlich begrüßen. Helga Steinacker war leider aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Senioren und Seniorinnen werden gebraucht, in politischen Fragen, als Ansprechpartner für seniorenspezifische Belange und natürlich auch im Alltagsleben. Viele sind heute fitter und aktiver als frühere Generationen. Ihr Wissen und Erfahrungsschatz sind einfach Gold wert. Nicht nur für sie, für ihr eigenes Leben und Generationen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft: für Kirchen, Vereine und Initiativen, in die sie sich ehrenamtlich einbringen; für Unternehmen, die sich erfahrene Fachkräfte sichern, und natürlich auch für die eigene Familie. Es sei wichtig, dass sie ihre Interessenvertretung in einem eigenen Gremium - dem Seniorenbeirat - besitzen und ihre Wünsche und Bedürfnisse dort zum Ausdruck bringen können.

Hausherr und Direktor der Landesmusikakademie Lother Behounek dankte für die 20-jährige wertvolle Arbeit. Dass alte und junge Menschen gemeinsam untereinander und miteinander wirken, sei ganz wichtig, auch musikalisch wie hier in der LMAH. Für die weitere Arbeit und das Wirken wünschte Behounek alles Gute, vor allen Dingen "Bleiben Sie gesund!".

Erster Stadtrat Willy Kreuzer überbrachte die Glückwünsche und Grüße des Magistrates der Stadt Schlitz. 20 Jahre Seniorenarbeit, das sind 20 erfolgreiche Jahre, in denen der Seniorenbeirat eine politische Vertretung für die Seniorenen übernimmt. Über ihn gelangen die Probleme, Anregungen und Belange in den Magistrat, in die Verwaltung und in das Stadtparlament. Für die vielen Hinweise und Anregungen "auf dem kleinen Dienstweg" sei man sehr dankbar, können so doch schon viele alltägliche Probleme unbürokratisch und schnell behoben werden. Eine andere Seite des Seniorenbeirates ist die Veranstaltungsseite. Vielen älteren Menschen fehle es an Kontakten und mangelnden Begegnungsmöglichkeiten. Zu den Veranstaltungen zählen auch die vielen gemeinsamen Ausflüge und Reisen die in den vergangenen Jahren angeboten wurden.  Das jetzt Jubiläum gefeiert werden könne, sei den Gründungsmitgliedern, insbesondere dem ehemaligen Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, der sich mit großem Engagement für die Einführung des Seniorenbeirates einsetzte, zu verdanken. Für den ehrenamtlichen Einsatz aller sprach Kreuzer seinen Dank und Bewunderung aus. "Liebe Senioren, machen sie weiter so!"

Die Festrede oblag Bürgermeister a. D. Hans-Jürgen Schäfer. 20 Jahre Seniorenbeirat, so Schäfer, sei eine gute Gelegenheit um Bilanz zu ziehen und um nach vorne zu schauen. „Als wir vor 20 Jahren den Seniorenbeirat in Schlitz einführten, war das keine Schlitzer Erfindung.  Seniorenbeiräte gab es wo anders schon länger. Auch gab es in Schlitz bereits Seniorenarbeit und Angebote für Senioren, aber es gab keine institutionelle Seniorenvertretung. Deshalb wurde der Seniorenbeirat gegründet. Er wurde mit dem Recht ausgestattet, Anliegen in der Stadtverordnetenversammlung einzubringen und dort zu sprechen. Es wurde damit die direkte politische Einflussmöglichkeit für Senioren geschaffen und damit den Senioren ein Sprachrohr an die Hand gegeben. Es haben sich von Anfang an immer Persönlichkeiten bereiterklärt im Seniorenbeirat mitzuarbeiten.  Es wurde darauf geachtet ein möglichst breites gesellschaftliches Spektrum abzubilden.  Dabei hat sich das Benennungsverfahren bewährt. Denn ältere Menschen, die eine Lebensleistung vollbracht und hinter sich haben, haben es nicht nötig, sich einer Wahl zu stellen!“, so Schäfer zurückblickend. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der sich im Laufe der Jahre entwickelt habe, sei das reichliche Angebot an Veranstaltungen und Fahrten.  Fast jeden Monat konnte eine Veranstaltung für die Senioren angeboten werden. Dazu gab es Vorträge, Informationsveranstaltungen, Filme, gemeinsame Spaziergänge oder nur einfach mal ein gemeinsames Kaffeetrinken. Die großen Veranstaltungen wie Seniorenfastnacht, Oktoberfest und die Adventsfeier sind alle hinlänglich bekannt. Wir denken auch an die legendären Fahrten auf der "Franconia", immer am Pfingstdienstag. Die herbstlichen Flugreisen wurden zu unvergesslichen Erlebnissen. Die Ziele waren:  Mallorca, Andalusien, Lissabon, Madeira, Teneriffa, Sizilien, Sardinien, die Amalfiküste, Apulien, Griechenland, Kroatien, Türkei, Kreta, Zypern und Malta. Seit einigen Jahren ist auch der Eurostrand ein Ziel. Die Zukunft für die Senioren sehe gut aus, sie könnten stolz auf sich sein.  70% der Senioren seien deshalb auch mit ihrem bisherigen Leben zufrieden; die Senioren sind aktiv, nicht nur im Fitnessstudio.  35 % der Senioren sind in Vereinen und rund 20% engagieren sich ehrenamtlich. Da komme die jüngere Generation lange nicht mit. Der Seniorenbeirat und die Seniorenarbeit der Stadt Schlitz kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.  Es gibt den Spruch "Alt werden ist nichts für Feiglinge", so Schäfer. Er denke, dass Mann/Frau selbst eine Menge dazu beitragen könne, um im Kopf und im Herzen jung zu bleiben.  Ihm habe die Arbeit mit und für die Senioren immer große Freude gemacht. Er denke gerne an die vielen wunderbaren Stunden zurück!

Ein weiterer Gratulant war Kurt Wiegel; er kam in Vertretung von Landrat Görig. Wiegel bedankte sich für die 20 Jahre Einsatz der Senioren des Schlitzerlandes sowie für 20 Jahre Interessenvertretung für die Seniorinnen und Senioren auf kommunaler Ebene. Die Mitglieder des Seniorenbeirates kümmern sich um die Probleme der älteren Genration, tragen zur sinnvollen Gestaltung des 3. Lebensabschnittes bei, fördern das Gespräch und das gegenseitige Verständnis zwischen den Generationen. Dabei sind sie unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden. Zu ihren Aufgaben zählen die Stärkung des Rechts der älteren Menschen auf Selbstbestimmung und ihre Integration in die Gesellschaft; die Verbesserung der Lebensqualität im Alter, regelmäßige Beratungsangebote, Förderung des Erfahrungsaustauschs, Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit politischen und Fachgremien und ein ganz wichtiger Punkt:  Mitwirkung bei der Gestaltung der Seniorenpolitik der Stadt.  Gehört werden sie bei der Einrichtung von sozialen Diensten und Angeboten, bei Planung, Durchführung und Koordinierung von Maßnahmen und Programmen für ältere Menschen sowie bei Bau-, Wohnungs-, und Verkehrsfragen, insbesondere bei der Konzeption von Altenwohnanlagen und altersgerechten Wohnungen ebenso wie zur Sicherheit im Verkehr und Wohnumfeld. Wiegel wünschte dem Seniorenbeirat für das Schlitzerland und der Stadt Schlitz weiterhin viel Erfolg, viel Kraft und Ausdauer bei der Bewältigung der Zukunftsaufgaben, die bei der weiteren Entwicklung der Gesellschaft auf sie zukommen.   

Auch Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Dickert gratulierte zum 20-jährigen Jubiläum. Der Entschluss zur Bildung eines Seniorenbeirates war vor 20 Jahren ein weitreichender und vorausschauender Entschluss. Erlebt habe man in den zurückliegenden Zeiten eine Zeit des Wandels. Für Senioren gebe es nichts Schlimmeres als das Gefühl unnütz zu sein und nicht mehr gebraucht zu werden. Er, Dickert, sei sehr stolz darauf, dass die Stadt einen solchen Seniorenbeirat habe. Ehre und Anerkennung gebühre auch den Ehemaligen sowie dem 1. Vorsitzenden Norbert Schäfer und Schriftführerin Manuela Weidner - Lachmann.

Weitere Gruß- und Dankesworte kamen von Gerlinde Jennert, Vorsitzende des VdK Schlitz und Schlitzerland.  Sie gratulierte mit Zeilen von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: O glücklich, wer viel tut und immer Zeit noch übrighat, für andere was zu tun, die Langeweile nur bei andern kennt und seine Zeit so zu verwerten weiß, dass jede Zeit in seinem Leben wird zu einer Freud- und Segensspenderin!

Im Namen des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Peter und Paul Lauterbach und Schlitz gratulierte Maria Dehler-Porsche. Sie sprach u.a. einen Dank an Anna Kraus aus, die sich über einen langen Zeitraum für ein ökumenisches Miteinander in der verschiedensten Art und Weise eingesetzt habe.  Für Johann Moczulski, so Dehler-Porsche, sei die Arbeit im Seniorenbeirat zu einer Herzensangelegenheit geworden.

Einen optischen Eindruck von der Arbeit des Seniorenbeirates erhielten die anwesenden Gäste anhand einer Fotoschau aus den letzten 20 Jahren. Zum Abschluss waren alle zu einem kleinen Imbiss eingeladen.