23. Linsengässchen
Eine enge Gasse, deren straßenseitige Begrenzung ehemals durch den von der Hainbuche abgeleiteten Sengelbach gebildet wurde. Durch die Erweiterung des Gartens der Ottoburg wurde dessen Mauer nahe an die Häuser herangerückt, die wegen des Bachlaufs ihre Eingänge hinten hatten. Das unterschiedliche Niveau zur heutigen Brauhausstraße hin machte es möglich, den Bewohnern beim Begehen des Gässchens heimlich in die rückwärtigen Räume zu sehen. Heimliches Zuschauen heißt in der Schlitzer Mundart „linsen“. Ob das Gässchen deshalb seinen Namen trägt? Die Behauptung, dass hier im 19. Jahrhundert ausschließlich jüdische Mitbürger wohnten, ist unzutreffend.