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Zweites Blockheizkraftwerk wird mit 200.000 Euro bezuschusst

Das städtische Klärwerk Schlitz soll in Zukunft energieautark betrieben werden

Kläranlagen stellen im kommunalen Bereich einen vielversprechenden Ansatz zur Umsetzung der deutschen, wie auch der hessischen Klimaschutzziele dar. Die Stadtwerke Schlitz können auf dem Weg zu diesen klimapolitischen Zielen einen weiteren, wesentlichen Beitrag leisten, ist sich der Erste Stadtrat Willy Kreuzer sicher. Das Klärwerk besitzt nämlich das Potenzial, mit den bisher behandelten Fremdschlämmen und einer möglichen weiteren Steigerung der Annahmemengen an hoch energiereichen, organischen Abfallprodukten zu einer energieautarken und damit CO2-neutralen Anlage weiterentwickelt werden zu können.

Das erste, in 2015 installierte Blockheizkraftwerk (BHKW) wird mittlerweile ausschließlich mit sogenanntem Klärgas betrieben, welches sich bei den organischen Vergärungsprozessen im Faulturm bildet. Hauptbestandteil dieses Gasgemisches ist das bekannte Methangas. Mit diesem hochwertigen Brennstoff erzeugt das BHKW mit einer elektrischen Leistung von 50 Kilowatt ganzjährig einen völlig klimaneutralen Strom. Da die interkommunalen Kooperationen wie auch die Verträge mit verschiedenen Gewerbe- und Industriebetrieben in den vergangenen Jahren noch deutlich ausgeweitet werden konnten, macht sich ein zweites Blockheizkraftwerk im Parallelbetrieb jetzt ebenfalls bezahlt, weiß der dafür verantwortliche Technische Leiter der Stadtwerke Frank Jahn. Die Strom- und Wärmeproduktion könnte soweit gesteigert werden, dass die Kläranlage anschließend völlig energieautark, das heißt ausschließlich mit klimaneutraler Eigenenergie betrieben werden kann, mutmaßt Jahn. Darüber hinaus erwarten die Stadtwerke, dass am Ende sogar noch ein Überschuss an Stromenergie produziert wird, der dann als sogenannter Ökostrom in das stadteigene Stromnetz eingespeist werden kann. Der Verbrauch an fossilen Brennstoffen und der damit verbundene Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase gehören auf dem Klärwerk dann der Vergangenheit an.

Aus wirtschaftlicher Sicht kommt dem Stadtwerkebetrieb hier die Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung kommunaler Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte gelegen, über die ein Zuschuss in Höhe von 90 % der Investitionskosten generiert werden konnte. Das Hessische Umweltministerium beteiligt sich nämlich an der Anschaffung eines 75 Kilowat leistungsstarken Blockheizkraftwerkes mit 200.000 Euro. Hier macht sich wiederum die seit vielen Jahren bestehende Mitgliedschaft der Stadt Schlitz im Bündnis „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ bezahlt, die schließlich ausschlaggebend für die Gewährung des Förderhöchstsatzes war.